Wie viel Transformation – wie viel „Zeitenwende“ verträgt unsere Gesellschaft?

Deutschland-Pakt, Demokratie, Demografie, Digitalisierung, Dekarbonisierung, Deutschland-Tempo – viele Worte mit dem Anfangsbuchstaben „D“ waren die intensiv diskutierten Themen beim Vortrag der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) und der Unabhängigen Bürger (UB) in Emmendingen. Bürgermeister, Kreis- und Regionalrat Markus Hollemann blickte auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen in unserer Republik und den Landkreis Emmendingen.

Nach statistischen Daten stecke unser Land mitten in einer Rezession und gleichzeitig sei es schwierig einen Handwerker zu bekommen – „Ist dies ein Widerspruch?“ fragte der Referent. Ist Deutschland wirklich der „kranke Mann Europas“ – trotz Rekordbeschäftigung?

Durch Meinungsforschungsinstitute sei bekannt, weshalb sich Bürgerinnen und Bürger Sorgen machten: Kriege und „Rekordzuwanderung“, kaputte Infrastrukturen wie Schienen und Straßen, wachsende Unterschiede zwischen Arm und Reich, zu wenig bezahlbare Wohnungen, Bedrohung durch Klimawandel, gefühlte Unsicherheit im Alltag. Hollemann analysierte und regte an, persönlich Fragen nach zu gehen wie: „Was hält eine Gesellschaft zusammen?“, „Woher kommen Verlustängste?“, „Was tun gegen die eigene Ohnmacht, gegen die gefühlte Macht der Großen?“.

Klar war seine Botschaft: „Bei den Mega-Themenfeldern Demografie, Digitalisierung und Dekarbonisierung kommen wir nur voran, wenn endlich Bürokratie abgebaut wird, auf die Stärke der Kommunen und unteren Verwaltungseinheiten gesetzt wird und den Familien, Nachbarschaften und Einzelpersonen wieder mehr Eigen-Verantwortung übertragen wird.“ Daneben forderte er einen wirklich konsequenten Einsatz von erneuerbaren Energien, den er im Land eines „grünen“ Ministerpräsidenten seit Jahren vermisse. 

Der Denzlinger UB/ÖDP-Gemeinderat Axel Weniger moderierte den spannenden Abend und animierte die Besucher sich politisch einzubringen, ob bei Gesprächen am Arbeitsplatz, mit Nachbarn und Freunden oder auch durch eine Kandidatur zum Gemeinderat im nächsten Jahr: "Interessierte dürfen sich gerne melden! Es gilt, unsere Zukunft enkelsicher zu gestalten!"